Wie können wir Ihnen weiterhelfen?
Herr Herrig, wann haben Sie zum ersten Mal beschlossen auf der Bühne zu stehen?
Axel Herrig: Ich habe schon mit 14 Jahren angefangen Musik zu machen in der Schülerband bei uns im Dorf. Und dann kam es nach dem Abitur sehr zufällig, dass ich anschließend in Köln Gesang studiert habe und dann in diesen Beruf des klassischen Sängers reingerutscht bin. Das hat sich dann nach und nach so entwickelt. Vom Hobby über semiprofessionell bis hin zum Studium. Inzwischen bin ich schon seit vielen Jahren als Sänger unterwegs.
Können Sie es sich vorstellen, jemals einen „normalen“ 08/15-Job zu haben?
Das wünsche ich mir oft. Meine Frau ist Juristin und von 9 bis 15 Uhr im Büro. Als Musiker hat man nie wirklich Feierabend und keine geregelten Zeiten zu denen man arbeitet. Man ist immer entweder mit der aktuellen Rolle beschäftigt oder man ist gerade dabei, sich auf den nächsten Job vorzubereiten. Manchmal beneide ich zwar diese Form des geregelten Lebens, aber ich glaube, das könnte ich auf Dauer auch nicht aushalten.
Haben Sie als Musiker bestimmte Ansprüche an Ihre Wohnung?
Ich war etwas zwiegespalten. Da ich beruflich viel unterwegs bin, bin ich sehr hin- und hergerissen zwischen einer Wohnung in der Stadt, die mich zu meiner Arbeit und zur Infrastruktur bringt und zwischen einem Haus oder einer Wohnung auf dem Land, wo ich mich dann von dem Stress wieder erholen kann. Da ich auch vom Land komme und auf einem Dorf groß geworden bin, zieht es mich auch dorthin. Es wohnen also zwei Seelen in meiner Brust.
Wohnen Sie im Eigentum oder zur Miete?
Derzeit wohnen wir in Wien in einer Eigentumswohnung – schön oben unter dem Dach mit zwei großen Dachterrassen und einem phantastischen Blick über ganz Wien. Trotzdem schauen wir auch immer mal, ob es etwas Gutes auf dem Land gibt.
Welche Bedeutung hat Zuhause für Sie?
Zuhause hat eine große Bedeutung, weil ich eine große Zeit meines Lebens berufsbedingt in Hotels, Flughäfen und Bahnhöfen verbracht habe und verbringe. Das bringt der Beruf halt so mit sich. Deswegen ist es umso wichtiger, am Ende des Tages die Tür hinter sich zu verschließen und einfach abzuschalten.
Was vermissen Sie am meisten, wenn Sie unterwegs sind?
Wenn ich unterwegs bin, vermisse ich vor allem mein Bett, meine Küche, natürlich auch meine Freunde und meine Frau und mein Motorrad. Und im Allgemeinen vermisse ich das Gefühl, in meinen eigenen vier Wänden zu sein. Ich finde Hotels zwar toll, aber das ist auch nur ein Kompromiss.
Wie machen Sie es sich am liebsten gemütlich?
Da bin ich wirklich in den Klischees verhaftet: Mit einem schönen Essen, mit einem Glas Wein, meiner Frau und einfach mal fernsehen oder mit Freunden auf der Dachterrasse den Abend ausklingen lassen.
Sie haben die Möglichkeit in ein abgelegenes Traumhaus irgendwo in den Bergen zu ziehen, dürfen allerdings nur ein technisches Gerät mitnehmen. Welches wäre das?
Das ist mein Dual-Plattenspieler aus den 70er Jahren — vorausgesetzt, es gibt Strom in dieser Hütte.
Sind Sie im Besitz von Smart Home Technologie?
Nein, so weit bin ich noch nicht.
Wo könnten Sie auf keinen Fall wohnen?
In Kleinstädten oder in Westdeutschland wie in Mönchengladbach, Krefeld oder Frankfurt könnte ich nicht wohnen.
Was ist Ihnen wichtig bei der Inneneinrichtung?
Ich bin ein absoluter 50er- und 60er-Jahre-Fan was Möbel angeht und hab auch ein paar Artefakte aus dieser Zeit mitgebracht. Meine Frau ist sehr modern und so steht bei uns neben einem modernen Designerregal ein Tisch, der original aus den 50ern stammt – es ist also gemischt. Ich habe mir immer gewünscht, ganz minimalistisch zu wohnen, so wie in diesen Einrichtungszeitschriften. Aber irgendwie klappt das nie bei mir, weil ich einfach zu vieles habe, wovon ich mich nicht trennen kann.
Was ist denn Ihr Lieblingsstück?
Ein Barschrank mit Lamellen aus den 50er Jahren, den habe ich mal in Berlin auf dem Flohmarkt gekauft.
Foto: © Mayer/Schulze